Jörg
Sven
PS: Die Angabe der Bandbreiten lautet bewußt auf "kBit" und nicht auf "kBit/s". Wer auch immer sich diesen neumodischen Käse ausgedacht hat. Die Leitung hat nunmal eine bestimmte Bandbreite, aber die hat sie nicht pro Sekunde, sondern im besten Fall dauerhaft. Mein Auto hat ja auch nicht soundsoviel PS pro Kilometer...
Da muß ich aber widersprechen. 148713 Tbit passen irgendwann durch jede Leitung. Dauert aber vielleicht einige Jahre. Also sollte man bei einer Bandbreitenangabe schon dazuschreiben, wie lange die Übertragung einer bestimmten Datenmenge gedauert hat.
Die Geister, die ich rief... ;)
Nenn' mich altmodisch, aber "BandBREITE" sagt es doch schon aus: wieviele Daten passen
gleichzeitig durch die Leitung... und das sind bei 800 kBit eben, wer hätte es gedacht, 800 kBit. Das ist für mich eine absolut eindeutige und logische Angabe. Sobald ein Zeitfaktor ins Spiel kommt, reden wir schon von Geschwindigkeit, und nicht mehr von Kapazität. So war es Jahrzehnte lang, so hab' ich es gelernt und so funktioniert es noch immer. Wenn ich eine Transferrate ausdrücken will, mache ich das mit der Angabe in Byte (oder einem vielfachen davon) pro Sekunde. Eine Datenmenge gebe ich ebenfalls in Byte (oder einem vielfachen davon) an. Natürlich leitet sich die mögliche Geschwindigkeit aus der Bandbreite ab, daran gibt es nichts zu rütteln, aber die Bandbreite einfach als Geschwindigkeitsangabe zu mißbrauchen, bereitet mir arges Bauchweh. Eben
weil sich die mögliche Geschwindigkeit aus der Bandbreite ableitet, muß man sie
nicht extra dazuschreiben. ;)
Damit komme ich nochmal auf den Vergleich mit dem Auto zurück: die Höchstgeschwindigkeit eines Autos hängt unbestritten unter anderem von seiner Motorleistung ab, aber eben auch von vielen anderen Faktoren. Kein normaler Mensch käme deswegen auf die Idee, die Geschwindigkeit seines Autos in "PS/km" o.ä. anzugeben.
Nach meinem Verständnis kann man eine Leistungsangabe nicht einfach mit einem Zeitfaktor koppeln. Das macht keinen Sinn, denn das würde bedeuten, daß sich die Leistungsfähigkeit zeitabhängig ändert. Der Umkehrschluß wäre demnach, daß zum Beispiel meine 16 MBit-Leitung, wenn man sie mit 16 MBit/s bewerten würde, nach 10 Sekunden schon 160 MBit breit ist... das wär' mir wahrscheinlich aufgefallen. ;)
Wenn eine Straße 4 Spuren hat, können 4 Autos gleichzeitig den selben Abschnitt passieren. Wie schnell die das tun wird damit nicht ausgedrückt. Da sind halt 4 Spuren... die sind da nicht pro Kilometer oder pro Stunde. Die sind einfach da.
Ich weigere mich nach wie vor diesen neumodischen Kram anzuerkennen, da die Einführung dieser unsäglichen "Maßeinheit" meines Erachtens schlicht jeder Logik entbehrt. Mit abartigen Konstrukten wie "MiB" und "KiB" verhält es sich genauso. Sowas gibt's bei mir nicht. Das wurde wohl eingeführt, weil die Leute heutzutage mit vom Dezimalsystem abweichenden Größen nicht mehr umgehen können und alles einfach auf metrisch gepreßt werden mußte, aber nicht weil es logisch ist. Solange acht Bit ein Byte ergeben, ändert sich für mich nichts. Da wurden bewährte Standards imho aus den falschen Gründen über den Haufen geworfen. Das hat für mich den gleichen Stellenwert wie die überflüssige Rechtschreibreform oder die hanebüchene
Neubewertung der Goldreserven durch einen gewissen Theo Waigel gegen Ende der 90er.
Nee, ohne mich. Ich weiß wohl, daß viele Leute inzwischen diese neumodischen "Maßeinheiten" übernommen haben. Ich werd's nicht tun, weil es schlicht unlogisch und überflüssig ist. Es ist einfach nur lästig, weil man sowas immer erstmal auf brauchbare Angaben umrechnen muß.
Ich lasse andere Meinungen gelten. Teilen muß ich sie aber nicht. ;)
Aber wir schweifen ab. Ich wollte mit dem obigen Zusatz eigentlich nur erklären, daß meine Angaben nicht irrtümlich so von mir festgehalten wurden. Wir können das aber gern beim nächsten Techniktreffen weiter ausfechten. ;-)
VG
Sven